Professur Agrarökologie und Organischer Landbau
Profil des Fachgebiets Agrarökologie und Organischer Landbau (AOL)
Das Fachgebiet Agrarökologie und Organischer Landbau (AOL)* des Instituts für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES) erforscht, wie sich die Ziele von landwirtschaftlicher Produktion, Naturschutz und Ressourcenschutz durch gezielte Gestaltung von Agrarökosystemen besser vereinen lassen und wie die Gesundheit, Stabilität und Resilienz in solchen Systemen langfristig gefördert werden können.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Gestaltung von Nutzpflanzensystemen durch Diversifizierung, das heißt, eine stärkere Nutzung von Vielfalt. Diese umfasst u.a. die Erweiterung des Kulturartenspektrums z.B. durch vermehrten Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen, Gemengeanbau, oder die gezielte Förderung von bestäubenden Insekten durch blütenreiche Pflanzenarten-Mischungen.
Dabei steht der Ökologische Landbau wissenschaftlich im Vordergrund, aber auch konventionelle Betriebe werden in Forschung und Lehre integriert. Ackerbau-, Grünland- und Obstbausysteme werden auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Ebenen untersucht, von der Einzelpflanze bis hin zu Landschaften, von Wurzeln im Unterboden bis in die Kronen von Bäumen.
In den agrarökologischen Fragestellungen zum Verhältnis von landwirtschaftlicher Produktion, Natur- und Ressourcenschutz liegt ein wichtiger Fokus auf Insekten und deren Rolle in Agrarökosystemen. Untersucht werden z.B. Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber, sowie Laufkäufer und andere Nützlinge, bis hin zu Insekten in Fließgewässern. Darüber hinaus bildet die Analyse von Grünland- und Ackervegetation einen weiteren Schwerpunkt.
In der Lehre werden Themen aus dem Ökologischen Landbau, dem Naturschutz und der Landschaftsökologie abgedeckt. Das Lehrangebot umfasst u.a. den Ökologischen Landbau in den gemäßigten Breiten sowie in den Tropen und Subtropen, Boden- und Gewässerschutz, Grundlagen der Ökologie, Ökologie von Nutzpflanzen, Management der Kulturlandschaft, tierökologische Bestimmungsübungen sowie vielfältige Exkursionen.
Die Entstehung der Professur im Oktober 2017 ist Folge der Fusion des Lehrstuhls für Agrar- und Produktionsökologie (APOEK) und des Instituts für Organischen Landbau (IOL). Die inhaltliche und methodische Breite in Lehre und Forschung wird gestützt durch die Nutzung der Lehr- und Forschungsstation Wiesengut, durch die wissenschaftliche Koordination des Netzwerks Leitbetriebe Ökologischer Landbau in Nordrhein-Westfalen, sowie durch vielfältige regionale, nationale und internationale Kooperationen.